Stellungnahme der Schule zu Rechtsextremismus!

Die Freie Waldorfschule Minden lehnt Diskriminierung in jeder Form ab und setzt sich für eine Gesellschaft ein, in der Menschen friedlich und zukunftsorientiert, im gegenseitigen Austausch, zusammenleben und -arbeiten können. Die Verfolgung dieses Ziels geschieht ungeachtet der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der ausgeübten Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität einer oder eines jeden Einzelnen.

In der Freien Waldorfschule Minden haben rassistische, nationalistische und völkische Tendenzen und Anschauungen keinen Platz. Wir sind seit dem Jahr 2007 Unterzeichner der Stuttgarter Erklärung des Bundes der Waldorfschulen in Deutschland. Im Oktober 2017 haben wir die AG "Waldorfschulen gegen Rechts" im Rahmen der Landesarbeitsgemeinschaft der Waldorfschulen in Nordrhein-Westfalen mit gegründet. Seit Herbst 2022 ist unsere Schule Mitglied im Netzwerk "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage".                 

 

 

UPDATE: Link zur Stellungnahme der Schule zum WDR-Film "Wie Rechtsextreme freie Schulen unterwandern".

Trennung von einem Lehrer mit Kontakten in völkische und rechtsextremistische Gruppen

Im April 2015 erfuhren Kolleg:innen der FWS Minden, dass einer ihrer Lehrer über viele Jahre enge Kontakte in ein rechtsextremes Umfeld gepflegt hatte und in völkischen Gruppen aktiv gewesen war. Eltern, Schüler und KollegInnen wurden informiert und die „Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Detmold“ um Rat gebeten, um die in der Presse geäußerten Vorwürfe zu prüfen. In den Sommerferien 2015 wurden weitere Einzelheiten bekannt, auch dass die Kontakte des Lehrers aktuell noch vorhanden waren und er u. a. Texte in der Zeitschrift der rechtsextremen Artgemeinschaft veröffentlicht hat. Die Schule trennte sich deshalb von dem Lehrer.
Nach den Sommerferien 2015 wurden im Laufe des neuen Schuljahrs die Vorgänge rund um die Trennung unter Federführung der „Mobilen Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Detmold“ aufgearbeitet. Ein weiterer Aufarbeitungsprozess fand im folgenden Schuljahr ab November 2016 gemeinsam mit dem Sprecherkreis der Landesarbeitsgemeinschaft der Waldorfschulen in NRW statt. In diesem Aufarbeitungsprozess wurden die von der Schule gemachten Fehler untersucht und Konsequenzen gezogen. Unter anderem wurde eine neue Schulverfassung verabschiedet und eingeführt. Ein gemeinsamer Abschlussbericht von Schule und Sprecherkreis der Landesarbeitsgemeinschaft wurde im Juni 2017 veröffentlicht und Eltern und Presse zur Verfügung gestellt.

Die Freie Waldorfschule Minden lehnt seit ihrer Gründung im Jahre 1992 jedes rechtsextreme Gedankengut ab. Die Beschäftigung mit dem verbrecherischen Nationalsozialismus sowie die Stärkung von Demokratie und Rechtsstaat gehört seit Gründung der Schule zu unserem Unterrichtskanon. U. a. besuchen alle Klasse in ihrer Schulzeit Gedenkstätten für die Opfer der Nazis, z. B. ehemalige Konzentrationslager.

Frau Paulus, Mitglied der Schulleitung, Herr Bücker, Mitglied des Vorstandes